M2 Nationalstrassen

Bereiche Details

I. Richtungsweisende Festlegung
M2 Der Kanton setzt sich dafür ein, dass die Funktion der Nationalstrassen als Grunderschliessung der Räume Luzern Agglomeration und Luzern Landschaft gewährleistet bleibt. Die kantonalen Entwicklungsschwerpunkte sind möglichst direkt an die Nationalstrassen anzubinden.
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II. Erläuterungen
Ausgangslage

Die Nationalstrassen A2 und A14 vereinigen im Raum Luzern-Nidwalden Verkehrsströme aus den Räumen Bern – Basel – Aargau und Zürich – Nordostschweiz. Sie erfüllen eine Doppelfunktion, nämlich als internationale und nationale Transitachse einerseits und als wichtige Hochleistungsstrasse für den Ziel- und Quellverkehr im Raum Luzern Agglomeration andererseits.

Im Grundnetz des Bundes1 sind diejenigen Strassen enthalten, welche von landesweiter Bedeutung sind und künftig durch den Bund geplant, gebaut und unterhalten werden. Im Kanton Luzern gehören die A2 und die A14 zum Grundnetz.
Problemschwer-
punkte

Die Problemschwerpunkte beim Nationalstrassennetz liegen in folgenden Bereichen:

  • A14, Abschnitt Zug – Luzern:
    Mit der Inbetriebnahme der Autobahn A4 durch das Knonauer Amt und somit der Fertigstellung der durchgehenden Autobahnverbindung Zentralschweiz - Zürich sowie der weiteren Umsetzung des grossen Entwicklungsschwerpunktes Rontal wird die Leistungsgrenze der Autobahn A14 im Abschnitt Buchrain-Verzweigung Rotsee erreicht.
  • A2, Reussport- und Sonnenbergtunnel:
    Die Kapazitätsgrenze in den beiden Tunnels ist in den Spitzenstunden beinahe erreicht.
  • A2, Abschnitt Horw – Hergiswil:
    Die Kapazitätsgrenze dieses Autobahnabschnitts ist in der Spitzenstunde beinahe erreicht. Die Prognosen sehen eine weitere Zunahme des Transit- und Freizeitverkehrs voraus.
  • A2/A14 Lärmschutz:
    In der Agglomeration Luzern sind die Lärmsanierungen der Autobahnabschnitte weitgehend abgeschlossen. Auf den Abschnitten Rothenburg-Kantonsgrenze AG/LU und Buchrain-Kantonsgrenze LU/ZG sowie der Sentibrücken in Luzern sind sie noch ausstehend. Die Realisierung richtet sich nach der Unterhaltsplanung Nationalstrassen. Federführend ist das Bundesamt für Strassen.
Die Bauarbeiten für den Autobahnanschluss Buchrain und den Zubringer Rontal wurden Mitte 2011 sowie diejenigen für den Autobahnanschluss Rothenburg einschliesslich Anpassung des Anschlusses Emmen Nord gegen Ende 2011 abgeschlossen.
Nationalstrassennetz
Abbildung 14: Nationalstrassennetz
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Strategie

Die gegenseitige Beeinträchtigung des nationalen Verkehrs und des Agglomerationsverkehrs auf der A2/A14 im Raum Luzern wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Eine bedeutende Entlastung wird der Bypass Luzern (Ausbau Kriens, Anschluss Nidfeld – Emmen, Anschluss Ibach) bringen. Im Rahmen einer Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) und der nachfolgenden Zusatzabklärungen wurde diese Massnahme als beste Lösung ermittelt. Der Bund hat im Sachplan Verkehr bekräftigt, dass die Funktionalität der Nationalstrassen rund um Luzern verbessert werden muss. In der Vorlage des Bundes (Entwurf, Stand Ende 2008) zur Beseitigung der Engpässe auf dem Nationalstrassennetz sind der Bypass und der Ausbau Luzern Nord im Modul 3 enthalten. Projekte im Modul 3 sollen weiter konkretisiert und im Hinblick auf die nächste Vorlage nach vier Jahren neu beurteilt werden.

Die Leistungssteigerung der Nationalstrasse in der Agglomeration Luzern sichert die langfristige Funktionstüchtigkeit des zentralen Autobahnabschnittes und verbessert die Verknüpfung der Entwicklungsgebiete in Luzern Nord, Luzern Süd und Luzern Ost. Flankierende Massnahmen sorgen für eine Entlastung des Stadtzentrums Luzern, eine Leistungssteigerung des Bussystems sowie eine markante Verringerung der Lärm- und Luftbelastung.

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1 Sachplan Verkehr, Teil Programm, Beschluss Bundesrat 26.04.2006
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III. Koordinationsaufgaben

Querverweis:
R1-4
R7-1 und R7-2
S8-2
S9-1
M3-1 und M3-2
Richtplan-Karte
Sachplan Verkehr

M2-1 Zentrale Autobahnabschnitte in der Agglomeration Luzern / Bypass A2 mit Entlastung Stadtzentrum Luzern und Vernetzung der kantonalen Entwicklungsschwerpunkte

Der Kanton setzt sich im Rahmen des Programms zur Beseitigung der Engpässe auf dem Nationalstrassennetz beim Bund für die weitere Projektierung des Gesamtsystems Bypass Luzern ein, welches folgende Bestandteile umfasst:

  • Nationalstrassenausbauten im Abschnitt Anschluss Luzern-Kriens und Anschluss Emmen Süd sowie ergänzende Spangen Nord (mit Anschluss Lochhof) und Süd zur Entlastung des Stadtzentrums Luzern und zur Förderung des öffentlichen Verkehrs;
  • sechsspuriger Ausbau des Abschnitts Verzweigung Rotsee bis Anschluss Buchrain;
  • Ummarkierung auf je drei Fahrstreifen in beide Richtungen im Tunnel Spier und Zusammenschluss mit der Verlängerung des Verflechtungsstreifens von der Verzweigung A8/A2 bis zum Anschluss Hergiswil (diese Verlängerung wird unabhängig vom Projekt Bypass vorgängig erstellt).

Kanton und Gemeinden sichern die für den Bypass erforderlichen Flächen und setzen sich für gemeindeübergreifende flankierende Massnahmen ein.

Federführung: ASTRA
Beteiligte: vif, Stadt Luzern, RET LuzernPlus, rawi, Kantone NW und OW
Koordinationsstand: Festsetzung
Priorität / Zeitraum: A
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